Kapitel 19
Ich erwache am nächsten Morgen, noch bevor die ersten Sonnenstrahlen die Baumwipfel hüpfen. Die Kälte der Nacht hängt noch schwer in der Luft und macht mir die Entscheidung zum Aufstehen nicht leicht. Grummelig stehe ich auf. Das kalte Gras sticht wie Nadeln in meine Sohlen. Ich erleichtere mich in den See und setze dann meine Reise fort. Bepackt mit meinem Schwert und dem Wollmantel begebe ich mich zum letzten Mal zum gefallenen Mammut. Ich suche den Boden nach dem Geldbeutel ab, den mir der Waldräuber vor ein paar Tagen gegeben hatte, kann ihn aber nicht finden. Schlecht gelaunt ziehe ich weiter. Auf dem Weg zum Waldrand sammle ich noch so viele Beeren, wie ich auftreiben kann. Ich begebe mich zu dem Ort, an dem ich auf die Wölfe traf und suche nach meinen Speeren.
Ich grabe um das Objekt herum und fördere eine kleine verschlossene Holztruhe zutage. Das Eisenschloss ist verrostet und das Holz leicht modrig. Ich bin neugierig und verschaffe mir mit der Spitze meines Schwertes Zugang zum Truheninhalt. Es befindet sich nur ein Gegenstand darin. Eine Papierrolle, welche erstaunlicherweise überhaupt keine Zeichen von Altersverfall aufweist. Meine Instinkte warnen mich, dass hier Magie im Spiel sein muss. Vorsichtig nehme ich die Rolle aus der Truhe, entferne den Faden, der sie verschlossen hält, und entfalte sie auf dem sandigen Boden vor mir.
Mit diesem Glücksfund befinde ich mich endlich auf einem zielgerichteten Pfad. Ich grabe meine Kuhle zu Ende und rolle mich zufrieden in meinen Wollumhang.