Es war einmal ein kleiner Igeljunge, der die Welt entdecken wollte. Tagaus tagein immer nur mit seinen Igelgeschwistern zu spielen war ihm aber doch bald zu langweilig. Eines schönen Sommermorgens packte ihn die Abenteuerlust und er machte sich auf um die Umgebung zu erkunden. Er krabbelte aus der heimeligen Höhle und begab sich zuerst zur großen Wiese, die er schon aus den Spaziergängen mit der Mutter kannte, aber über die er noch nie hinausgekommen war. Auf der Wiese begegnete ihm eine Froschfrau.
„Hallo kleiner Igeljunge“ sagte die Froschfrau.
„Was machst du denn ganz allein hier? Wo ist denn deine Familie“.
„Meine Familie schläft noch. Ich erkunde den Wald heute auf eigene Faust“ erwiderte der Igeljunge.
„Und heute werde ich gucken was es hinter der Wiese noch für interessante Orte gibt.“
Erschrocken zuckte die Froschfrau zusammen „Nein Junge jenseits der Wiese ist es zu gefährlich. Geh dort nicht hin.“
Aber der kleine Igel war schon weitergelaufen. Die Froschfrau versuchte ihm hinterherzuhüpfen aber Igel sind um einiges flinker als Frösche und so war er ihr nach kurzer Zeit aus den Augen entschwunden.
Neugierig durchquerte der kleine Igel das Waldstück, welches hinter der Wiese begann. Er war besonders interessiert an den unbekannten Geräuschen die er auf einmal leise Vernahm.
„Zoooooooom“ ertönte es ab und zu in der Ferne. Was konnte das sein? Neugierig tapste er immer weiter in die Richtung der Geräusche.
Auf einmal stand er vor etwas Ungewöhnlichem. Der Boden vor ihm war hart und schwarz. Und er zog sich von links nach rechts durch den Wald ohne Bäume, Sträucher oder Gräser. So etwas hatte der kleine Igel noch nicht gesehen. Seine kleinen Krallen vermochten nicht mal eine Delle in den Boden zu schlagen und es fühlte sich arg ungewohnt an den Füßen an.
In der Ferne vernahm er wieder das seltsame Geräusch. „Zooooooo“ tönte es wund wurde immer laut. Als er in die Richtung des Geräusches blickte erschrak sehr. Ein riesiges Monster kam auf ihn zu und das Geräusch wurde immer lauter. Er hatte plötzlich unglaubliche Angst und rollte sich ein, wie er es von der Mutter beigebracht bekommen hatte. „ZOZOZOZOZOOOOOOO“ dröhnte es in seinen Ohren als ihn plötzlich etwas packte und in die Luft hob. Er spürte noch den Lufthauch als das Monster knapp unter ihm vorbeischoss und mit einem „oooooooom“ in der Ferne verschwand. Einen kurzen Moment später spürte er wie er wieder losgelassen wurde und fiel in das Gras neben dem schwarzen Boden.
Benommen blickte er auf und erkannte den alten Onkel Eule, der mit leicht blutenden Beinen neben ihm gelandet war.
„Mensch Junge was machst du für Sachen. einfach auf die Straße zu gehen. Beinahe hätte dich das Auto überfahren. Hätte die Froschfrau von der Wiese mir nicht Bescheid gesagt wäre es um dich geschehen. Und du hast verdammt spitze Stacheln kleiner.“ Da fing der kleine Junge an zu heulen.
„Es tut mir leid ich werde nie wieder weglaufen ich war doch nur so neugierig“
Onkel Eule begleitete den Igeljungen leicht humpelnd zurück zur Wiese. Aber er war froh, dass er den kleinen retten konnte. Auf der Wiese angekommen warteten schon Frau Frosch, Igel Mama und Geschwister des Ausreißers.
Seine Mutter schimpfte zwar doll mit ihm aber war auch heilfroh ihn wiederzuhaben. Zum Dank verband sie noch Onkel Eules Fuß und versprach ihm, dass er jede Woche bei ihr zum Essen eingeladen sei.
Dem kleinen Igeljungen aber war erst einmal die Lust auf weitere Abenteuerreisen vergangen.