Kapitel 11
Ich schneide den Baum kurz über der Erde ab und setze mich auf einen nahen Stein um die Spitze zu schnitzen. Der fertige Speer ist nicht schön anzusehen, aber er gibt mir ein wenig das Gefühl von Sicherheit. Mit einem Feuer könnte ich die Spitze des Speeres backen um sie härter zu machen aber ich habe bisher keine Materialien entdeckt, mit denen ich eines erzeugen könnte. Apropos Feuer. Ist das nicht ein Lichtschein hinten im Wald auf der anderen Flussseite? Ich entscheide mich dem nachzugehen und durchschwimme den Strom mit meinem Speer in der Hand. Vorsichtig, bedacht möglichst keine Geräusche zu erzeugen, schleiche ich mich zur Stelle des Lichtes.
„Schön ruhig mein nackter Freund. Es wäre doch schade eine solch geruhsame Nacht mit dem Geröchel eines Sterbenden zu ruinieren.“ Erklingt eine tiefe Stimme hinter mir. Ich lasse den Speer fallen und hebe beide Hände in die Höhe, während ich mich sehr langsam umdrehe. Vor mir steht ein Mann, der ebenso gekleidet ist wie die Drei am Feuer. Sein Kurzschwert, welches auf mich gerichtet bleibt, ist allerdings von deutlich besserer Handwerkskunst. Möglicherweise ist er sogar der Anführer der kleinen Bande. „Du schleichst ja wie ein Puma. Ohne jegliches Geräusch. Reiner Zufall, dass ich dich hier gesehen habe, als ich vom Wasserlassen zurückkam.“ Spricht der Räuber, während er mich mustert. Sein Gesicht zeigt leichte Anzeichen von Ratlosigkeit ob meiner Gestalt. „Ok Freund. Wir gehen jetzt rüber zum Feuer und du wirst uns eine schöne Gute Nacht-Geschichte erzählen. Und dann überlegen wir, was wir mit dir machen.“